Die KUK-Gruppe hatte Ende Mai die außergewöhnliche Gelegenheit eine neue Inszenierung von Sophokles´ „Antigone“ im Burgtheater unter der Regie des zukünftigen Wiener Festwochen-Leiters Milo Rau zu erleben:
Zusammen mit Mitgliedern des Niederländischen Theaters in Gent begab sich Rau 2018 nach Brasilien um gemeinsam mit MST, movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (Bewegung der Landlosen), die Erzählung neu zu interpretieren.
Auf einem besetzten Landstrich entwickelte die Gruppe mit indigenen Aktivist:innen ein allegorisches Stück über die gewaltsame Zerstörung von Menschen und Land im Namen der Wirtschaft und des Privatbesitzes.
Zentrales Thema ist das Massaker, das 1996 am Straßenrand in Eldorado do Carajás im Bundesstaat Pará stattfand: Am 17. April wurden an der Straße, auf der Schwertransporter Soja oder Tropenholz transportieren, 19 Aktivisten anlässlich eines „Marsches für die Landreform“ von der Militärpolizei erschossen.
Im Burgtheater gab es Standing Ovations und ein Standard-Rezensent nannte die Inszenierung „eine interessante Verbindung von Politik und Kitsch, Theater und Aktivismus“.
Im Vorfeld genoss die KUK-Gruppe einen Theater-workshop mit Dorothea Bauer, einer jungen Theaterpädagogin, die die Gruppe auf das Event perfekt einstimmte.
Beides kam unter Zusammenarbeit der Wiener Festwochen und es OeAD (Österreichische Agentur für Bildung und Internationalisierung) zustande.
Organisation: Mag. Andrea Schmid